Achim. Welches Musikinstrument ist das richtige für mein Kind? Schlagzeug, Klavier oder vielleicht doch Saxophon? Viele Familien ließen sich am Samstag zu dem Thema beraten, denn die Kreismusikschule hatte zu einem großen Instrumententag in das Lindemann’sche Schloss geladen.
„Wir veranstalten jedes Jahr einen solchen Schnuppertag, jeweils im Wechsel mit unserem Verdener Haus“, erzählt Musikschulleiterin Ulrike Petritzki. Sie freute sich über das rege Treiben in den Unterrichtsräumen und auf den Gängen. „Es ist wichtig, dass gerade die Kinder verschiedene Instrumente kennenlernen, bevor sie sich später auf eines festlegen. Die Kleinen merken intuitiv, was zu ihnen passt“, so Ulrike Petritzki. „Außerdem sollen die Kinder nur das erlernen, was sie auch wirklich spielen möchten.“ Aber auch viele Musiklehrer informierten die Eltern, ob ihr Nachwuchs für ein Instrument überhaupt geeignet ist. Beispielsweise ob sie bereits die richtige Körpergröße haben oder ihre Zähne für ein Blasinstrument ausgebildet sind.
Begonnen hatte der Nachmittag mit einem Konzert von einigen jungen Musikschülern. „Es ist schön, wie selbst Kinder im Vorschulalter von den Musikinstrumenten fasziniert sind und über 60 Minuten konzentriert bleiben und der Musik lauschen“, freut sich Ulrike Petritzki. Anschließend konnten sich die Besucher im gesamten Gebäude frei bewegen. In jedem der Unterrichtsräume stand ein anderes Instrument im Mittelpunkt. Unter fachkundiger Anleitung der Musiklehrer konnten die Mädchen und Jungen ihnen erste Töne entlocken.
Musikalische Erfahrung hat die neunjährige Annika Röse bereits an der Flöte gesammelt. Das Mädchen lernt dieses Instrument in einem Kreismusikschul-Kurs in Oyten. Da sie derzeit die dritte Klasse der Grundschule Sagehorn besucht, später auf das Gymnasium Ottersberg wechseln möchte, informierte sie sich während des Aktionstages über Blasinstrumente. „Die Schule in Ottersberg hat eine Bläserklasse. Wöchentlich wird drei Stunden lang geübt“, erzählt das Mädchen. Von Musiklehrer Gert Bartelt ließ sie sich Saxophon und Klarinette zeigen. Zumindest für letztere waren ihre Finger fast noch ein bisschen zu grazil. „Klarinette kann man ab dem neunten Lebensjahr spielen, sonst sind die Finger der Kinder einfach zu klein. Aber es liegt auch ein bisschen am Willen des Schülers“, sagt der Fachmann.
Den großen Saal im ersten Stock hatten die Streicher mit ihren Geigen in Beschlag genommen. Um kurz nach 15 Uhr gab es sogar eine kleine Warteschlange, so stark war der Ansturm der weitestgehend jungen Kinder. Ohne Berührungsängste mit dem allgemein als schwer erlernbar geltenden Instrument führten sie den Bogen über die Saiten und erzeugen die ersten Töne. „Bei den Geigen verzeichnen wir einen ähnlichen Boom wie bei den Gitarrenstunden und dem Klavierunterricht. Das liegt wohl daran, dass die Kleinen überhaupt keine Berührungsängste mit den Geigen haben“, erzählt Ulrike Petritzki.