Achim. Ausgestattet mit Gummistiefeln und Ferngläsern stapften zwölf Kinder durch die Achimer Marsch. Vorneweg Dorothee Meier und Heiko Wöltjen, die beiden Leiter der NAJU-Kindergruppe, der Jugendorganisation des Naturschutzbundes (NABU). „Wilde Früchte für wilde Tiere“, hieß das Motto des Nachmittags.
Neben ihrer Sandkiste hatte Jolina eine Raupe gefunden. Diese präsentierte sie mit der Hilfe von Heiko Wöltjen den anderen Kindern.
Nach einem kleinen Fußmarsch erreichte die kleine Gruppe eine Wiese mit Obstbäumen und vielen Hecken in der Nachbarschaft. „Heute sind die Hecken schmaler als noch vor vielen Jahren. Trotzdem tragen die Pflanzen jetzt im Herbst eine Vielzahl an Früchten“, ermutigte Heiko Wöltjen die Kinder zum Suchen.
Schon nach kurzer Zeit hatten die Kinder eine bunte Fülle an Früchten zusammengetragen: Weißdorn, Hagebutten, Brombeeren, Pfaffenhütchen, Eicheln und die kleinen roten Beeren, die Schneeball genannt werden. Nacheinander zeigten Heiko Wöltjen und Dorothee Meier, an welchen Eigenschaften die Kinder die Beeren erkennen können. Zwischendurch wurde auch eine Vogelfeder unter die Lupe genommen.
Pascal war ganz erstaunt über die vielen unterschiedlichen Namen der Früchte. „Dabei war ich letztes Mal beim Tiere-Beobachten schon hier“, erzählt der Zehnjährige. Zwar geht er nicht gezielt auf die Suche nach Tieren, aber wenn er mit seinem Freund Mika beim Spielen ein Tier findet, kann er es bestimmen. „Andere Kinder wissen nicht, wie beispielsweise ein Ohrenkneifer aussieht“, soPascal.
Zwar hatte auch die sechsjährige Jolina einige Beeren entdeckt, doch einem von zu Hause mitgebrachten Behälter gehörte ihre ganze Aufmerksamkeit. In ihm transportierte die junge Ueserin eine grüne Raupe. „Die habe ich bei uns im Garten neben der Sandkiste entdeckt“, erzählt das Mädchen stolz. Nachdem sie das Tier ihrer Mutter gezeigt hatte, wollte sie es auch den anderen NAJU-Kindern präsentieren. Nachdem alle einen Blick auf das Tier geworfen hatten, wurde es wieder in die freie Natur entlassen.
Für die Gruppenleiter ein gutes Zeichen, denn die Kinder sind auch zu Hause mit Feuereifer dabei. Genau darum geht es in der Kindergruppe. Die Mädchen und Jungen ab sieben Jahre sollen selbst erleben, wie Natur funktioniert und was der Mensch damit zu tun hat. „Wir wollen den Kindern die Zusammenhänge deutlich machen“, berichtet Dorothee Meier. Trocken formuliert nennt sich das „Umweltpädagogik“. Aber dröge geht es bei den NAJU-Kids nicht zu. „Hier können die Kinder mal richtig durch den Dreck laufen und rummatschen“, berichten die Betreuer.
Nebenbei sollen die Kinder verschiedenste Bezeichnungen kennenlernen. Denn viele Eltern, so wissen die Betreuer, sind unsicher, wenn es darum geht, Pilze oder Vogelarten zu benennen.
Die NABU-Kindergruppe ist noch offen für interessierte Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Jeweils einmal im Monat, immer am ersten Mittwoch, treffen sich die Mitglieder zu Aktionen. Beispielsweise am 3. November um 15.30 Uhr zum Nistkastenbauen. Treffpunkt ist die Grundschule in Baden. Die Organisatoren bitten um vorherige Anmeldung.
„Eingeladen sind alle, eine Mitgliedschaft im NABU ist nicht zwingend nötig, wird aber gerne gesehen“, erklärt Dorothee Meier. Für Mitglieder ist die Teilnahme kostenlos, sonst werden 2,50 Euro pro Veranstaltung fällig.
Weitere Informationen zu der Gruppe und den Veranstaltungen gibt es bei Dorothee Meier unter Telefon 0421/ 4603750 und Heiko Wöltjen (04202/ 75208). Außerdem unter www.nabu-verden.de.