Achim. „Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt. Plötzlich sehe ich etwas, und es macht ’Flash’ im Kopf. Monate später kommt der Augenblick wieder hoch, und ich bilde den erlebten Moment auf der Leinwand vor mir ab“, erzählt Annette Nielsen. Bis zum 29. Januar stellt sie in der Kreissparkasse Achim aus.
Geboren wurde Annette Nielsen 1967 in Dänemark. Dort wuchs sie in einer künstlerischen und musikalischen Familie auf. Trotz ihres langen Arbeitstages – als Hausfrau zog sie vier Kinder groß und arbeitete als Managerin für ein großes Unternehmen – nahm sie sich immer wieder Zeit für die Kunst. „Ich konnte meinem Schicksal nicht entkommen, ich muss malen“, sagt die Künstlerin.
Mehrfach wechselte sie aus beruflichen Gründen ihren Wohnort. Mal war sie in den Vereinigten Staaten zu Hause, dann in Schweden und letztlich in Deutschland. Inzwischen hat sie in Stuhr eine neue Heimat gefunden. „Ein Haus mit einem großen Atelier im Dachgeschoss“, freut sich Annette Nielsen, „wenn ich aus den Fenstern schaue, dann habe ich immer die Natur vor den Augen.
Das Natürliche ist Hauptmotiv der Malerin. Immer wieder lassen sich Menschen, Tiere oder Landschaften auf den Bildern der Dänin entdecken. Sie verarbeitet auch oft ihre Gefühle. „Ich male mit offener Seele“, sagt Annette Nielsen. Dabei gibt es für sie kein richtig oder falsch. „Ein Gefühl ist immer wahr für den, der es erlebt“, stellt sie klar. Sie selbst beschreibt sich als Frau mit viel Herz. „Die vielen Wohnorte mit den immer wieder veränderten Lebensgewohnheiten und den damit verbundenen Eindrücken haben sie stark geprägt. Deshalb kann sie nun ganz befreit ihre Eindrücke auf die Leinwand bringen.
Ihre Bilder präsentierte die 43-Jährige schon auf vielen nationalen und auch internationalen Ausstellungen. An den Ausstellungsraum der Sparkasse Achim ist sie durch einen Zufall gekommen. Sie wollte die Bilder einer Freundin sehen. Zwar stand sie am richtigen Ort, der Schalterhalle der Sparkasse, hatte sich aber im Datum vertan. Sie kam mit Direktor Thomas de Vries ins Gespräch. Dieser bot ihr dann die Räume für eine eigene Ausstellung an.
Annette Nielsen ist ein sehr spontaner Mensch. So wusste sie drei Tage vor Ausstellungseröffnung noch nicht, was sie eigentlich zeigen möchte. „Ich habe mich dann beim Einladen ins Auto für keine klare Linie entschieden, sondern stelle nun Bilder in ganz unterschiedlichen Stilen aus, denn das Leben ist auch bunt“, erzählt die Malerin.
Manche Bilder hatten beim Ausstellungsstart noch keinen Namen. „No Name“ stand beispielsweise auf einem kleinen Schild neben einem blauen Acrylbild, das eine nackte Schönheit zeigt. „Ich habe mir das Bild angeschaut und spontan den Zettel ausgetauscht“, sagt Annette Nielsen. Nun steht „Blue Room“ neben dem Bild – im Gegensatz zu allen anderen Bildern handgeschrieben.